ein paar tage noch. ein paar wunderschöne letzte tage. ein paar sonnentage bis die regenzeit beginnt und wir uns auf die reise in den frühling machen. die letzten regenlosen tage in Costa Rica.
uvita haben wir uns dafür ausgesucht. und uvita ist das geworden, wonach wir es gewählt haben. warm, grün, voll costa-ricanischem charme. so relaxt, dass einem jede ortsveränderung blasphemisch anmutet, selbst wenn man nur einkaufen gehen muss. strand, meer und mehr leben. voller augenblicke und voll blicke in die augen. angekommen und aufgenommen und herzlich. und überhaupt. man hat die wahl. der wasserfall? der nationalpark? der kleine strand in dominicalito? essen gehen? oder doch lieber kochen.
und selbst wenn man sich am ende des tages wieder nur für das einfache entschieden hat, und meine faulheit dhanas pläne nivelliert hat, um nicht zu sagen planiert, so bleibt das ergebnis doch ein erlebnis. durchaus anschaubar, photogen und vollkommen in diese saftig grüne landschaft und die bedächtigkeit ihrer bewohner integrierbar. eine parabel deren anfangs- und endpunkt dieses hölzerne paradies im dichten grünen dschungel bildet, das sich unser zuhause lobt, während ihr scheitel unsehbar, aber von uns gut verfolgt, durch einen dichten bunten nebel aus wünschen schwebt. als wären unsere tage nur für uns manifest, als lebten wir seit tagen auf einer imaginären insel, an deren ufern erst die zeit beginnt.
und so wattig es sich für mich auch anfühlt, so konkret und so standhaft berührbar ist das leben hier für moritz.
das moritzleben in Costa Rica, dieses riesige spielzimmer, das von horizont zu horizont reicht, das voll sand ist, und voll schmutziger pfützen, in dem es wimmelt von eindrucksvollem getier, das zum teil sogar schon namen hat. ein zimmer, in dem das licht erst nach getaner arbeit und bei vollster zufriedenheit mit dem resultat ausgeht. ein zimmer, in das sich oft andere kinder verirren, lange bestaunt, beschnuppert, irgendwann willkommen geheißen, und zum spiel eingeladen. manchmal auch umgekehrt. so wie hier mit luzie. die ihre spielsachen mit ihm teilt, oder auch nicht. jedenfalls verbringen die beiden viel zeit miteinander und nebeneinander.
die ganze last der trockenzeit sitzt jetzt schwer auf den schultern des landes. täglich brauen sich über den bergen dicke gewitterwolken zusammen, locken mit fernem donnergrollen und regenleeren windböen, machen lust auf mehr, um uns dennoch täglich zu enttäuschen.
mit einem krankheitsbedingten tag verspätung machen wir uns auf den weg zurück nach alajuela.
wir kehren in unser abenteuerliches bäuerliches nest in den bergen zurück. frische kühle luft. selbstgekochtes essen. ein wenig angst vor dem schafbock...
und schließlich noch ein wenig ruhe tanken nach 10 wochen reisen.
ein wenig dem kommenden kulturschock entgegen wirken. mit probenden bands im garten und dem einen oder anderen tiefsinnigen gespräch.
nach 4 tagen verschlägt es uns zur weiteren akklimatisierung wieder in die stadt hinunter.
hier holt uns das erste gewitter der regenzeit ein.
und hier werden wir bleiben. noch 2 tage.
bis unser flug geht.
zurück in die fremde.